Rene Benko Vermögen

Rene Benko Vermögen: 3,7 Milliarden Euro

René Benko wurde von der Redaktion von ACROSS und seinem Beirat zur herausragendsten Persönlichkeit der Branche im vergangenen Jahr gewählt.

2018 war zweifellos das Jahr von René Benko. Was der umtriebige österreichische Investor in der Vergangenheit schon mehrfach erfolglos versucht hatte, schien im Sommer letzten Jahres endlich Wirklichkeit zu werden: die Fusion von Karstadt und Kaufhof zur Deutschen Warenhaus AG. Mit dem Kaufhof-Eigentümer Hudson Bay Company (HBC) wurde ein Rahmenvertrag unterzeichnet, Anfang November stimmte das Bundeskartellamt in Köln dem Zusammenschluss zu. Wieder einmal hat René Benko ein Ziel erreicht, das er sich gesetzt hatte. Nichts Geringeres als die Schaffung eines Handelsgiganten europäischen Stils, eingebettet in die privat geführte Industrieholding der Signa-Gruppe.

Den Grundstein für sein Einzelhandelsimperium legte der medienscheue Investor bereits 2014, als er die kriselnde deutsche Einzelhandelskette Karstadt übernahm. Das war kein risikoloses Unterfangen, denn Kaufhäuser galten in der Branche als Dinosaurier der Einzelhandelsformate, deren Zukunftsaussichten nicht unbedingt rosig waren. Benko und Stephan Fanderl, der von ihm ernannte Karstadt-Manager, sahen das anders. Innerhalb von zwei Jahren gelang dem Duo durch ein konsequentes Restrukturierungskonzept der Turnaround. Seit 2016 verdient Karstadt sein Geld an der Verkaufstheke. Dass Benko als erfahrener Immobilienexperte auch weiß, wie man innerstädtische Immobilien verwertet, machte die Sache natürlich einfacher.

Wer ist René Benko?

René Benko, ein Selfmademan, bewies schon früh ein Gespür für Immobilien. Während seine Klassenkameraden zur Schule gingen, organisierte der gebürtige Tiroler für einen befreundeten Innsbrucker Baumeister die Sanierung von Dachgeschossen in bester Innenstadtlage. Dem Sohn eines Stadtangestellten und einer Kindergärtnerin erwirtschaftete dies zwar ein beachtliches Einkommen, verhinderte jedoch den Schulabschluss.

Rene Benko Vermögen

René Benko, heute 41, gründete 1999 die Signa Group. Benko gilt als herausragender Netzwerker und war sofort erfolgreich. Mit dem Kauf und anschließenden Weiterverkauf des Starhotels Lanserhof bei Innsbruck konnte er einen seiner ersten großen Deals abschließen und gleichzeitig finanzstarke Investoren für seine Signa-Gruppe gewinnen. Daraufhin gründete er in Wien Arztpraxen für Ärzte. Die Gruppe vergrößerte sich. Auch seine Hingabe an Einzelhandelsimmobilien entwickelte sich schon früh.

Im Jahr 2004 kaufte der heutige Selfmade-Milliardär das Innsbrucker Kaufhaus Tyrol und baute es um. Von diesem Zeitpunkt an beschleunigte sich das Wachstum der Signa-Gruppe rasant und über die Grenzen Österreichs hinaus. Benko und seine Gruppe haben nach Italien und Deutschland expandiert. In der österreichischen Hauptstadt Wien machte er sich mit seinem Goldenen Viertel, Luxusgeschäften und Penthouses in bester Innenstadtlage einen Namen. Mittlerweile ist Early Bird einer der größten privaten Immobilieneigentümer Wiens. Sein Vermögen wird auf 3,7 Milliarden Euro geschätzt.

Der Aufstieg

Der rasante Aufstieg von René Benko blieb auch finanzstarken Anlegern nicht verborgen. Der Familienvater muss sich keine Sorgen mehr darum machen, frisches Kapital für den Ausbau seiner Signa Holding zu finden. Einer der bekanntesten Investoren von Signa ist der ehemalige Formel-1-Weltmeister und spätere Airline-Gründer Niki Lauda, ​​der ganze 10 Prozent an Benkos Einzelhandelssparte Signa Retail hält.

Allerdings greift René Benko auch gelegentlich in seine Privatkasse. Da ihm die Übernahme der Möbelhäuser Kika und Leiner vom angeschlagenen Steinhoff-Konzern Mitte 2018 zu langsam vonstatten ging, soll er den Deal schnell aus seinem vermögen abgewickelt haben. Berichten zufolge soll Kika/Leiner letztlich in Signa Retail integriert werden. Brancheninsider schätzen, dass das Kika/Leiner-Projekt Signa rund 600 Millionen Euro kosten wird. Dieser bemerkenswerte Deal, der im Sommer stattfand, umfasste das operative Geschäft von Kika/Leiner, 46 Objekte in Österreich und 22 in Osteuropa.

René Benko sagte kürzlich dem österreichischen Wirtschaftsmagazin „Trend“, dass seine Visionen alles andere als bescheiden seien: „Signa soll eine europäische Industrie- und Investmentholding in Familienbesitz sein, ähnlich den Familienbeteiligungen von Agnelli, Oetker oder Reimann.“ ” Die ersten Schritte sind getan. Die Einzelhandelssparte von Signa wird voraussichtlich ein wesentlicher Grundstein dieses neuen Imperiums sein.

Ein neuer Einzelhandelsriese

Rene Benko Vermögen

Durch den Zusammenschluss von Galeria Kaufhof und Karstadt ist ein führender europäischer Omnichannel-Anbieter mit 243 Innenstadtstandorten und einer starken E-Commerce-Plattform entstanden.

Zu dem neuen Joint Venture gehören die Galeria Kaufhof GmbH, die Karstadt Warenhaus GmbH, weitere zu HBC Europe gehörende Einzelhandelsgeschäfte (Saks OFF 5TH, Galeria Inno in Belgien, Hudson’s Bay in den Niederlanden), Karstadt Sports sowie der gesamte Lebensmittel- und Gastronomiebereich beider Unternehmen (Dinea, Galeria Gourmet, Karstadt Feinkost, Le Buffet). Das Unternehmen betreibt 243 etablierte Innenstadtstandorte in Europa, erwirtschaftet einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro und beschäftigt rund 32.000 Mitarbeiter.

Das neue Joint Venture gehört zu 49,99 Prozent HBC und zu 50,01 Prozent Signa. Signa hält außerdem 50 Prozent des von HBC und seinen Partnern erworbenen deutschen Immobilienvermögens. Darüber hinaus soll Signa Anfang 2019 im Rahmen einer Standardtransaktion 50 Prozent der 18 weiteren Objekte von Galeria Kaufhof sowie 100 Prozent des Kaufhof-Flagshipstores Hohe Straße in Köln und des Carsch-Hauses in Düsseldorf übernehmen Bedingungen.

Übrigens: Seit 2018 flirtet die Signa Holding von René Benko mit der Medienbranche. Über eine 49-prozentige Beteiligung an der WAZ Ausland Holding GmbH erwarb der medienscheue Investor eine finanzielle Beteiligung an den auflagenstärksten österreichischen Tageszeitungen „Krone“ und „Kurier“. 2018 war das Jahr von René Benko.

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